Ausnahmezustand in der St. Georg Schule am Bandfestival der Förderschulen in Schwaben

 

Nördlingen - 12 Bands, über 80 Musiker von 9 Schulen, 17 Workshops und 2 Tage lang nur ein Thema: Musik, Musik, Musik!

Am Mittwoch, den 15. Mai, startete erstmals ein 2-tägiges Bandfestival der Förderschulen in Schwaben unter dem Thema „Let’s rock“ in der Sankt Georg Schule Nördlingen. Die Idee des Festivals ist es, dass die einzelnen Schüler, die Freude am Musizieren haben, sowohl Kontakte knüpfen und sich bandspezifisch austauschen können, als auch sich durch ein umfangreiches Workshopangebot  weiterzubilden.

Bei strahlendem Sonnenschein und super Musik wurden die 9 Schulen aus dem ganzen Bezirk, von Senden bis nach Lindenberg,  am Vormittag von der SMV herzlich empfangen und mit Festivalausweisen ausgestattet. 

Nachdem das Gepäck der Gäste in den Klassenzimmern verstaut wurde, hatten die Musiker erstmals die Gelegenheit sich näher kennen zu lernen und erste Kontakte zu knüpfen. Zur Eröffnung sang der Schulchor und der Schulleiter Herr Hamberger begrüßte zusammen mit dem Organisator Herr Markus Dlouhy  die jungen Musiker und deren Begleiter.

Anschließend wurden das Programm und die verschiedenen Schulbands vorgestellt, die Auftrittszeiten für den zweiten Festivaltag festgelegt und die Musiker auf die zahlreichen Workshops aufgeteilt.

Und dann ging es erst so richtig los:

Die Drummer aus den verschiedenen Bands durften bei Herrn Müller, der ein eigenes Studio in Möttingen besitzt,  zuerst zeigen, was sie drauf haben, und bekamen von ihrem Dozenten später noch viele Tipps und Tricks, die sie am Donnerstag gleich in die Tat umsetzen konnten.

Beim Workshop Gesang, der von der Gesangslehrerin Frau Hägele geleitet wurde, waren die Sänger gerade dabei sich aufzuwärmen, um bei den nachfolgenden Stimmübungen alles geben zu können. Nachdem die Atemtechnik und die Ausdrucksarbeit verbessert wurden, konnte den Auftritten am nachfolgenden Tag nichts mehr im Wege stehen.

Im Bandraum der Schule hatten sich die Bassisten versammelt und waren damit beschäftigt ihre Instrumente zu stimmen. Herr Schauen, Schlagzeug- und Bassgitarrenlehrer, vermittelte seinen Schützlingen einfache Spieltechniken und nach anfänglichem Zögern spielten die jungen Musiker gemeinsam neu erlernte Griffe.

Gleiche Erfolge zeigten sich auch bei dem Gitarrenworkshop von Herrn Schabert, der Lehrer an der St. Georg Schule ist.

Aufgrund des unterschiedlichen Spielniveaus der Jugendlichen, beschloss Herr Brauneis die Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsweisen verschiedener Sounds mit dem Keyboard zu zeigen. So klangen aus dem Übungsraum der Keyboarder ganz ungewohnt harmonische Violinenklänge.

Aber für einen tollen Auftritt ist die Musik allein noch nicht alles. Bühnenperformance und Ausstrahlung zählen genauso dazu. Bei dem Workshop „Alles in Bewegung“ zeigte Frau Graf den Mädels, worauf es bei Bewegungen mit dem Mikrofon ankommt und erlernte den Nachwuchsmusikern sogar eine kurze Tanzabfolge auf einen Song von Pink, bei dem die Teilnehmer sogar während dem Tanzen begeistert mitgesungen haben.

Ganz neue Erfahrungen machten die Schüler bei dem Tontechniker Herr Herdeck, bei dessen Workshop sich die Musiker mit dem Bühnenaufbau beschäftigten. Von der Erklärung aller Geräte und des gesamten Equipments, über den Ablauf eines Soundchecks bis hin zum Einstellen der wichtigsten Regler des Mischpultes war einfach alles dabei. 

Nach dieser Flut an neuen Eindrücken und Erfahrungen war erstmals eine Pause nötig. Die Musiker konnten ihre Zimmer beziehen, gemeinsam Mittagessen und neue Kraft für den Nachmittag sammeln, an dem noch weitere interessante Workshops angeboten wurden, wie beispielsweise „Percussion“. Hier zeigte Frau Koerber, Lehrerin an der St. Georgs Schule, den Jugendlichen verschiedene Schlagtechniken an der Trommel und den Nachwuchsmusikern waren so gut darin ihren Rhythmus zu halten und neue Abfolgen zu erlernen, dass ihre Dozentin noch über den geplanten Stoff hinausgehen konnte.

Ein weiterer Lehrer des Förderzentrums, Herr Schneider, war mit den Schülern im Computerraum damit beschäftigt, Instrumente im Internet aufzustöbern, um an Beispielen zu zeigen, worauf es bei einem Kauf denn eigentlich alles ankommt.

Im Bandraum der Schule hatten sich die Jugendlichen am Nachmittag versammelt, um sich mit der Lichttechnik auseinander zusetzen. Herr Helmschroth erklärte die Grundkenntnisse einer Lichtshow und zeigte die Programmierung einfacher Farbfrequenzen, wobei die Schüler natürlich anschließend selbst verschiedene Lichteffekte ausprobieren durften.

Der für die Mädchen wohl begehrteste Workshop hatte das Thema „Bühnenoutfit“. Die Mädels lackierten sich die Nägel und bekamen Pflege- und Schönheitstipps von Frau Stein, damit der Bühnenauftritt auch wirklich perfekt wird. Highlight hierbei war, dass die Teilnehmerinnen sogar alle professionell geschminkt wurden.

Alle Workshops endeten um 16 Uhr und die Schüler hatten nun Zeit sich frei zu beschäftigen. Viele der Teilnehmer nutzten das Angebot einer Stadtführung mit Herrn Peterhoff, das sogar eine kostenlose Besteigung des „Daniels“ beinhaltete.

Anschließend gab es ein Grillfest, dass in einer musikalischen Session der Schüler im schönen Pausenhof der Sankt-Georg-Schule endete.

Der zweite Tag des Bandfestival begann schon ziemlich früh am Morgen. Nachdem die Gäste ihren Schlafplatz für den Unterricht geräumt hatten, frühstückten alle Musiker gemeinsam im Pausenhof.

Anschließend konnte das richtige Festival beginnen. Die Schulband der St. Georg Schule war bereits fleißig im Einsatz und hat zusammen mit den Tontechniker Achim Herdeck eine professionelle Bühne mit großer PA- und Lichtanlage aufgebaut, während die SMV einen Getränkeverkauf und eine Snackbar mit Knaberreien errichtet hat. Die Nachfolgeband „Youngsters“ der St. Georg Schule hatte die große Ehre das Bandfestival zu eröffnen und brachten die Zuschauer in Stimmung. Nacheinander traten nun die verschiedenen Bands aus ganz Schwaben in der am Vortag ausgelosten Reihenfolge auf. Bekannte Lieder wie „99-Luftballons“, „Smoke on the water“ und „We will rock you“ brachten den Saal richtig zum Beben. Aber auch von den Bands selbst geschriebene Lieder und eigene Interpretation bekannter Titel begeisterten das Publikum.

   

Nach einer kurzen Mittagspause hatten die letzten 6 Gruppen, unter anderem die schuleigene Band „Rockbottom“ ihren Auftritt. Als Zuschauer waren Freunde, sowie Familienmitglieder, als auch die Kinder der Offenen Ganztagsschule und der Sonderpädagogischen Tagesstätte, der heilpädagogischen Tagesstätte, eine Kooperationsklasse der Mittelschule und Schüler der Hermann-Kessler-Schule gekommen und tanzen ganz cool und lässig zur rockigen Musik. Nach dem letzten Auftritt bedankte sich der Organisator Herr Dlouhy und der Schulleiter Herr Hamberger noch bei allen Mitwirkenden und das bunte Treiben löste sich nach und nach auf, schließlich hatten die Gäste teils noch eine lange Heimreise vor sich.