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Rund um St. Georg

Sankt Georg 

- Ein Heiliger zum Anfassen -

Eine der bekanntesten legendären Gestalten der Christenheit ist Sankt Georg.

Den schriftlichen Überlieferungen nach entstammte er einer angesehenen, vielleicht sogar fürstlichen Familie in Kappadokien, der heutigen Zentraltürkei, die im Altertum mit ihrer Hauptstadt Caesarea - heute Kayseri - die östlichste römische Provinz gewesen war.

Georg war - man darf wohl annehmen, der Tradition seiner Heimat entsprechend - als Reitersmann in römische Kriegsdienste getreten und unter Kaiser Diokletian zu hohen Ehren und Offiziersrang gekommen, bevor er den Christenverfolgungen im Jahre 303 zum Opfer fiel.

In der Ostkirche trägt Sankt Georg den Ehrentitel "Großmärtyrer". Jahrhunderte später - an der Schwelle zum Hochmittelalter - begegnet uns der Heilige in einer lateinischen Handschrift des 13. Jahrhunderts, der "legenda aurea", als Drachentöter.

Anders als im ostasiatischen Raum, wo der Drache als Sinnbild der Weisheit und Fruchtbarkeit gilt, verkörpert er im abendländischen Universum die Kräfte des Dämonischen und Gewalttätigen, die den Menschen immer wieder heimsuchen und ihn bis ins Innerste ängstigen und erschüttern. 

Als mutiger Held im Kampf gegen das Böse gehörte der römische Märtyrer und Drachentöter zu jenen Heiligen, die das Volk am meisten verehrte. 

Portugal, Katalonien, Ägypten, Armenien, Griechenland, Großbritannien und Russland wählten ihn zum Schutzpatron ihres Landes. Georgien, das Land zwischen dem großen und kleinen Kaukasus, trägt seinen Namen.

Nach ihm benennen sich Reitervereine, Jugendverbände, Apotheken; ihm zu Ehren werden Frühlingsfeste, die "Georgiritte" veranstaltet; in Furth im Wald wird der Drachenstich gespielt, und viele Kirchen tragen seinen Namen. So auch die in Nördlingen alles überragende Sankt Georgskirche mit dem "Daniel".

Seit 1992 ist er der Patron auch unserer Schule.

Sein Ehrentag ist der 23 April. 

 

 
                            
Die Legende des Sankt Georg
            

D
er Ritter Georg kam einst in die Stadt Silena in Libyen. Nahe bei der Stadt war ein See, groß wie ein Meer; darin wohnte ein giftiger Drache. Er hatte schon oft das ganze Volk in die Flucht getrieben, wenn es gewappnet gegen ihn zog. Dann kam er unter die Mauern der Stadt und verpestete alles mit seinem Gifthauch. Deshalb gaben ihm die Bürger täglich zwei Schafe; und später sogar täglich einen Menschen und ein Schaf. Man warf das Los, welchen Mann oder welche Frau man dem Drachen geben sollte, und niemand vermochte dem zu entrinnen. Als nun schon fast alle Söhne und Töchter der Stadt aufgeopfert waren, fiel das Los auf die einzige Tochter des Königs. Der König wurde traurig und bot all sein Gold und Silber und die Hälfte seines Reiches, wenn man ihm seine Tochter ließe; aber das Volk bedrohte ihn und gewährte ihm noch eine Frist von acht Tagen. Dann musste der König von seiner Tochter Abschied nehmen, und sie machte sich auf zum See.



Da kam Georg eben dahergeritten und sah sie weinen. Auf seine Frage, was mit ihr sei, antwortete sie: "Guter Mann, steigt schnell auf euer Ross und flieht, oder ihr werdet mit mir verderben." Aber Georg bestand darauf, dass sie ihm alles erzählte und sagte darauf: "Sei ohne Furcht, ich will dir helfen im Namen Christi."




Da hob der Drache sein Haupt aus dem See. Aber Georg sprang auf sein Ross, machte das Kreuz vor sich und ritt gegen den Drachen, der sich auf ihn stürzte. Er schwang die Lanze mit großer Macht, befahl sich zu Gott und traf den Drachen so schwer, dass er zu Boden stürzte. Dann sprach er zu der Jungfrau: "Nimm deinen Gürtel und wirf ihn dem Lindwurm um den Hals, fürchte nichts!" Sie tat es, und der Drache folgte ihr wie ein zahmes Hündlein. Als sie in die Stadt kamen, ließ der König sich taufen und alles Volk mit ihm. Sankt Georg zog sein Schwert und erschlug den Drachen. Danach küsste er den König und ritt davon.


                    


Seit Ende Januar 2005 ziert die Aula unserer Schule ein Kunstwerk des Sankt Georg, das der Dinkelsbühler Bildhauer Gerhard Engerer in unserem Auftrag anfertigte.